Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Johanniskraut


Übersicht zu den Nebenwirkungen einer Behandlung mit Johanniskraut-Zubereitungen

Das Anwendungsgebiet von Johanniskraut-Extrakten reicht von der Behandlung leichter depressiver Verstimmungszustände bis hin zur Therapie mittelschwerer Depressionen.

Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 600 bis 900 mg standardisierter Johanniskraut-Extrakt.


Nebenwirkungen
Sehr selten kann es bei der Anwendung von Johanniskraut durch eine erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilisierung) zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen der Haut kommen. Während der Anwendung von Johanniskraut sollte daher eine intensive UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarien) vermieden werden. Ergänzend sollte erwähnt werden, dass bisher sonnenbrandähnliche Entzündungen der Haut nur bei Patienten auftraten, die mit reinem Hypericin behandelt wurden, dessen Dosierung etwa zehnmal höher war als bei einem Standardpräparat.

Selten kann es unter der Einnahme von Johanniskraut zu allergischen Hautveränderungen wie z.B. Juckreiz, Rötung, oder Hautschwellung kommen.
Bei empfindlichen Personen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit und Durchfall kommen. Auch diese Nebenwirkungen treten insgesamt selten auf.
Außerdem wurden unter der Anwendung von Johanniskraut auch Müdigkeit und Unruhezustände beobachtet.
Missempfindungen traten ebenfalls häufiger unter Johanniskraut auf als unter Placebo-Gabe. Zudem wurde bei Patienten, die Johanniskraut langfristig einnahmen, eine Erhöhung der Leberwerte festgestellt.

Nachdem erste Fälle von ungewollter Schwangerschaft unter Johanniskraut-Einnahme trotz Kontrazeption mit einer „Pille“ der zweiten Generation beobachtet wurden, wird von Seiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfohlen, bei gleichzeitiger Anwendung von Johanniskraut und der Pille zusätzlich eine mechanische Verhütungsmethode anzuwenden.

Bei Frauen die gleichzeitig verschiedene Johanniskraut-Präparate einnahmen, wurden gehäuft Blutungsunregelmäßigkeiten beobachtet. Die Blutungsunregelmäßigkeiten setzten eine bis fünf Wochen nach Beginn der Einnahme von Johanniskraut ein.


Zusammenfassend gelten Johanniskraut-Extrakte als gut verträglich. Besonders im Vergleich zu den chemisch definierten Antidepressiva, wie z.B. den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, zeigen Johanniskraut-Präparate Vorteile in der Verträglichkeit. Alle oben aufgeführten Nebenwirkungen treten selten oder sehr selten auf, d.h. in einer Häufigkeit von weniger als einen Nebenwirkungsfall unter 1000 (selten) bzw. 10.000 (sehr selten) behandelten Personen.

Vor Beginn der Behandlung mit Johanniskraut sollte unbedingt sorgfältig die Gebrauchsinformation gelesen werden. Zu beachten sind insbesondere mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

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Wechselwirkungen
Besondere Vorsicht ist jedoch geboten, wenn zusätzlich zum Johanniskraut noch weitere Medikamente eingenommen werden. Wechselwirkungen von Johanniskraut mit anderen Arzneimitteln sind häufig.

Wechselwirkung bedeutet, dass sich zwei zusammen eingenommene Medikamente in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen. Das kann dazu führen, dass eines der beiden Medikamente gar nicht mehr wirkt oder, dass eines der Medikamente besonders stark wirkt.

Johanniskraut kann mit zahlreichen anderen Arzneistoffen in dem Sinne interagieren, dass es die Plasmakonzentration dieser Stoffe senkt und dadurch deren Wirksamkeit abschwächt. Die Liste dieser Medikamente ist lang. Daher sollte jeder Patient seinen behandelnden Arzt darüber informierten, dass er Johanniskraut-Präparate einnimmt, auch wenn diese nur niedrig dosiert sein sollten.

http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/Da den Patienten in der Regel nicht alle Wirkstoffnamen, der von ihrem Arzt verordneten Medikamente bekannt sind, ist es hilfreich, zumindest die Erkrankung zu kennen, bei deren Medikamenten es häufig zu Wechselwirkungen mit Johanniskraut kommt.

Unbedingt ihren Arzt von der Behandlung mit Johanniskraut in Kenntnis setzen, sollten Patienten, die Medikamente wegen folgender Erkrankungen erhalten:

  • Koronare Herzerkrankungen /PTCA (Ballondilatation/Stent-Implantation)
  • Zustand nach Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag, Hirninfarkt oder Insult)
  • AIDS Erkrankung
  • Krebserkrankungen, die mit Zytostatika behandelt werden
  • Zustand nach Organtransplantation
  • Herzinsuffizienz

Zu den Stoffen bei denen es zu Wechselwirkungen mit Johanniskraut kommen kann, gehören insbesondere die folgenden Arzneimittel:

• Immunsuppressiva
  • Ciclosporin
  • Tacrolimus zur innerlichen Anwendung
  • Sirolimus
• Anti-HIV-Arzneimittel

  • Proteinase-Inhibitoren wie Indinavir
  • Non-Nucleosid-Reverse-Transcriptase-Inhibitoren wie Nevirapin

• Zytostatika wie
  • Imatinib
  • Irinotecan

• Antikoagulanzien

  • Phenprocoumon
  • Warfarin

• Theophyllin
• Digoxin
• Verapamil
• Ivabradin
• Simvastatin
• Midazolam
• Hormonelle Kontrazeptiva
• Trizyklische Antidepressiva wie 
  • Amitriptylin und
  • Nortriptylin

Quelle:
Fachinformation Jarsin,
Stand der Information: Februar 2010
Fachinformation Johanniskraut Sandoz 425 mg, März 2010
Arznei-telegramm Jg. 2000, Heft 31, Jg 2001, Heft 32


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Weitere Informationen zur Nebenwirkungen von Medikamenten


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Erhöht Impfen das Risiko für Heuschnupfen?

Häufigkeit von Atopien – Vergleich geimpfte und nicht geimpfte Kinder

In einer großen Studie wurde der Impfstatus von über 17.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Bei ein- bis fünfjährigen Kindern erkrankten 15 Prozent der geimpften und 12,6 Prozent der nicht-geimpften Kinder an einer atopischen Erkrankung (Heuschnupfen, Kontaktdermatits, Asthma). Bei den älteren Kindern (6 bis 10 Jahre) lag die Atopiehäufigkeit hingegen bei den ungeimpften Kindern höher (24,1 Prozent bei den geimpften und bei 30,1 Prozent bei den nicht-geimpften Kindern). Insgesamt kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass es keinen signifikanten Unterschied im Auftreten von atopischen Erkrankungen zwischen geimpften und nicht-geimpften Kindern gibt.

Fazit: Impfen erhöht dieser Studie zufolge nicht das Risiko an Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken.

Literatur: Schmitz R et al. Dtsch Ärztebl Int 2011;108(7):99-104


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Wie viele Kinder werden in Deutschland nicht geimpft?

Die Analyse der Angaben zum Impfstatus von über 17.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren zeigte, dass bei deutschen Kindern ohne Migrationshintergrund nur 0,7 Prozent ungeimpft waren.


Literatur: Schmitz R et al. Dtsch Ärztebl Int 2011;108(7):99-104


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