Die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums – Kater!



Vorbeugung und Behandlung des Alkoholkaters – was ist wissenschaftlich belegt?

Der Alkoholkater (Kater, Hangover) ist die am häufigsten berichtete negative Folge eines übermäßigen Alkoholgenusses. Über 80 % der Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken erleben mindestens einen Kater pro Jahr (6). Etwa 20 % der regelmäßigen Alkoholtrinker sind resistent gegen einen Kater. Das heißt sie kennen nicht die typischen Nachwirkungen des Alkoholkonsums. 

Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durst, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Unwohlsein, Magen- und Muskelschmerzen. 
Der Kater nach Alkohol stellt die häufigste Ursache von Kopfschmerzen dar. 
Frauen leiden nach gleicher Alkoholmenge häufiger unter einem Kater als Männer. 
Die Beschwerden treten abhängig von der aufgenommenen Alkoholmenge auf. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Symptome eines Alkoholkaters mit zunehmendem Lebensalter nachlassen (5). Demnach sind besonders junge Menschen von einem schweren Hangover betroffen.


Obwohl es eine Vielzahl von „Hausmitteln“ gegen den Alkoholkater gibt, wurde die Mehrzahl dieser „Kuren“ bisher nicht in wissenschaftlichen Untersuchungen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Bisher ist kein Behandlungsansatz bekannt, für den ein überzeugender Wirksamkeitsnachweis existiert (7).

Beispielsweise konnte für die Einnahme von Kaktusfeigen (Opuntia ficus indica) in einer Untersuchung eine deutlich Abnahme von Übelkeit, Appetitlosigkeit und Mundtrockenheit nachgewiesen werden. Weitere Beschwerden des Alkoholkaters wie Kopfschmerzen, Schwäche und Schwindel blieben hingegen unbeeinflusst (8).

Die Einnahme von Schmerzmitteln zur Linderung der Symptome nach Alkoholkonsum ist mit deutlichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Paracetamol kann bereits ohne Alkohol langfristig in hohen Dosen zu Leber- und Nierenschäden führen. Paracetamol und Alkohol verstärken das Risiko für Leber- und Nierenschäden. Das Risiko von Magenblutungen unter Acetylsalicylsäure (Aspirin, ASS) oder Ibuprofen wird durch den gleichzeitigen Alkoholkonsum verstärkt.

Weitere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass gleichzeitiges Rauchen die Symptome eines Alkoholkaters verstärkt (2). Keinen Einfluss auf die Nachwirkungen eines Alkoholkonsums hat Studien zufolge eine gleichzeitige Koffeinzufuhr (4).

Es liegen Hinweise vor, dass sich die Zufuhr von Mineralstoffen und Spurenelementen günstig auf die Beschwerden infolge eines Alkoholkonsums auswirkt (3).

Ein weiterer Weg den Körper bei der Entgiftung des Alkohols zu unterstützen, liegt in der Bereitstellung von Substanzen mit antioxidativen Eigenschaften, wie z.B. das körpereigene Glutathion. Glutathion ist maßgeblich an der Entgiftung u.a. von Methanol und Formaldehyd beteiligt (1). Durch die Gabe von Vorläufersubstanzen des Glutathions scheint es möglich, die antioxidative Kapazität zu erhöhen und eine Schutzwirkung gegenüber dem Alkohol aufzubauen. Zu den Vorläufersubstanzen des Glutathions zählen neben den Aminosäuren Glycin, Cystein und Glutaminsäure auch das N-Acetylcystein, das als schleimlösender Wirkstoff häufig begleitend bei einer Bronchitis eingesetzt wird.


Literatur, Quellenangaben

1. Harris C., Dixon M., Hansen J.M.: Glutathione Depletion Modulates Methanol, Formaldehyde and Formate Toxicity in Cultured Rat Conceptuses. Cell Biol.Toxicol. 2004, 20:133-45.
2. Jackson KM, Rohsenow DJ, Piasecki TM, Howland J, Richardson AE. Role of tobacco smoking in hangover symptoms among university students. J Stud Alcohol Drugs. 2013 Jan;74(1):41-9.
3. Min JA, Lee K, Ki DJ. The application of minerals in managing alcohol hangover: a preliminary review. Curr Drug Abuse Rev. 2010 Jun;3(2):110-5.
4. Rohsenow DJ, Howland J, Alvarez L, Nelson K, Langlois B, Verster JC, Sherrard H, Arnedt JT. Effects of caffeinated vs. non-caffeinated alcoholic beverage on next-day hangover incidence and severity, perceived sleep quality, and alertness. Addict Behav. 2014 Jan;39(1):329-32.
5. Tolstrup JS, Stephens R, Grønbaek M. Does the Severity of Hangovers Decline with Age? Survey of the Incidence of Hangover in Different Age Groups. Alcohol Clin Exp Res. 2013 Sep 13.
6. Verster JC, Berthélemy O. Consumer satisfaction and efficacy of the hangover cure after-effect(©). Adv Prev Med. 2012;2012:617942.
7. Verster JC, Penning R. Treatment and prevention of alcohol hangover. Curr Drug Abuse Rev. 2010 Jun;3(2):103-9.
8. Wiese J, McPherson S, Odden MC, Shlipak MG. Effect of Opuntia ficus indica on symptoms of the alcohol hangover. Arch Intern Med. 2004 Jun 28;164(12):1334-40.

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